Malsch, Wein- und Wallfahrtsort im Landkreis Karlsruhe in Baden-Württemberg

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Was verbirgt sich hinter den Klimaschutz-Fachbegriffen?

Folgen des Klimawandels
Laut Weltklimarat betrug der Temperaturanstieg zwischen 1880 und 2012 0,85 °C.  Über die letzten 50 Jahre liegt der berechnete Erwärmungstrend bei 0,13 °C pro Jahrzehnt. Der Weltklimarat stellt in  seinem 2013 erschienenen 5. Sachstandsbericht fest, dass die beobachtete Erderwärmung mit extrem hoher Wahrscheinlichkeit zu mehr als 50 % vom Menschen verursacht wird. Über die Jahre hat sich unter Klimaforschern ein globaler Temperaturanstieg von 2° C als maximal akzeptierter Schwellenwert etabliert.  Verschiedene Klimasimulationen und Szenarien lassen es als wahrscheinlich erscheinen, dass beim Überschreiten dieser Schwelle das globale Klima "kippt", d.h. es  werden Prozesse des Klimawandels in Gang gesetzt, die irreversibel sind, also weder gestoppt noch durch menschliches Handeln nennenswert gemildert werden könnten.
Statistiken der weltweiten Schadenereignisse zeigen insbesondere bei wetterbedingten Störungen wie Sturm und Überschwemmung einen deutlichen Anstieg seit 1980. Hitzewellen, Kälteeinbrüche, Dürre- und Starkregen beeinflussen die menschliche Gesundheit und führen zur Verschiebung der Vegetationsperioden.
Am Deutlichsten zeigen sich die Folgen bei der Eisschmelze: in allen großen Gebirgsketten der Welt gehen die Gletscher zurück. Die Alpen haben seit der Industrialisierung die Hälfte ihres Eises verloren und die Geschwindigkeit des Rückgangs nimmt zu. Ebenso wird ein Rückgang von über 40 Prozent des arktischen Meereises seit 1979 beobachtet.
Diese Zahlen sind so alarmierend, weil Eis über 90 Prozent des Sonnenlichts reflektiert, Meerwasser dagegen über 90 Prozent absorbiert, das heißt zur Wassererwärmung nutzt. Damit kommt es zu einer Verstärkung der Erderwärmung.
Folgende Links enthalten weitergehende  Informationen:
www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels
http://www.klima-sucht-schutz.de/


Ursachen des Klimawandels
Der natürliche Treibhauseffekt sorgt für eine erdumspannende Temperaturregelung und hat das Leben auf der Erde unter den herrschenden Bedingungen erst ermöglicht. Ohne ihn läge die mittlere Temperatur auf der Erde bei -18 °C und nicht bei + 15 °C.

Verursacht wird dieser Effekt durch Treibhausgase, wie Wasserdampf, Ozon, Kohlendioxid (CO2), Methan und andere. Natürliche Kreisläufe halten die Atmosphäre im Gleichgewicht. Zum Beispiel entsteht Kohlendioxid beim Ausbruch von Vulkanen, bei der Zersetzung von Pflanzen und beim Ausatmen von Tieren und Menschen. Es gelangt in die Atmosphäre, wo es etwa 100 Jahre verweilt, bis es durch Photosynthese wieder in Pflanzen eingebaut oder im Meerwasser aufgelöst wird. Die gesamte Menge an atmosphärischem CO2 der Erde ist sehr groß und die einzelnen CO2-Speicher befinden sich in einem Gleichgewicht.

Seit der industriellen Revolution hat der Mensch zusätzlich riesige Mengen an Treibhausgasen freigesetzt, die sich in der Atmosphäre anreichern und dort mehr Sonnenwärme zurückhalten. Durch diesen sogenannten Menschen-verursachten-Treibhauseffekt heizen wir unseren Planeten auf.
Das wichtigste Treibhausgas CO2 wird beispielsweise durch die Nutzung fossiler Brennstoffe zum Heizen, zur Stromerzeugung oder im Verkehrswesen, durch intensive Landwirtschaft und Tierhaltung freigesetzt.
Im weltweiten Durchschnitt erzeugt ein einzelner Mensch jährlich ungefähr 6,8 Tonnen CO2. Dabei ist die Streuung riesig. Zu den Spitzenreitern zählen Katar mit rund 40 Tonnen CO2 pro Kopf und Jahr (2010) und die USA mit 17,5 Tonnen, wohingegen Länder wie Indien bei 1,16 Tonnen und einige afrikanische Länder bei 0,4 Tonnen liegen. Deutschland befindet sich mit einer pro Kopf Emission von rund 11 Tonnen  CO2 im oberen Drittel der Weltbevölkerung.

Um das 2-Grad-Ziel zu erreichen haben Klimaforscher errechnet, dass in den Industrieländern bis 2020 eine maximale Pro-Kopf-Emission an CO2 in Höhe von 4 Tonnen pro Jahr zulässig ist. Dieses Ziel soll durch Erhöhung der Energieeffizienz, Umstieg auf erneuerbare Energien und Emissionshandel erreicht werden.

Zahlreiche im Netz verfügbare CO2-Rechner ermöglichen die Berechnung der individuellen CO2- Werte, basierend auf dem persönlichen Konsumverhalten. www.lfu.bayern.de/energie/co2_rechner/index.htm

 

CO2 – Äquivalente (CO2e)
Der Beitrag der verschiedenen Klimagase zum Treibhauseffekt (Englisch: Global Warming Potential) ist unterschiedlich, so wie auch die Zeiträume in denen sie in der Atmosphäre verbleiben. Um ihre Wirkung vergleichbar zu machen, hat das Expertengremium der Vereinten Nationen eine einheitliche Bemessungsgrundlage festgelegt. Dabei wird das globale Erwärmungspotenzial von Klimagasen in Relation zur Klimawirksamkeit von CO2 gestellt. Treibhausgasemissionen können so in „CO2-Äquivalente“ umgerechnet und zusammengefasst werden. Sie werden mit der Abkürzung „CO2e“
(e für Englisch „equivalent“) bezeichnet.
CO2 hat demnach den Wert 1, Methan den Wert 25, Lachgas den Wert 298 und die einzelnen fluorierten Treibhausgasverbindungen liegen zwischen den Werten 124 und 14.800.
Weitergehende Informationen finden sich unter:
http://www.umweltbundesamt.de/tags/co2-aequivalent


CO2-Fußabdruck, Carbon Footprint
Bei dem CO2-Fußabdruck, oder englisch Carbon Footprint handelt es sich um die Menge an CO2-Emissionen, die ein Mensch, ein Unternehmen, ein Land oder ein Produkt in einer bestimmten Zeit verursacht. Bei einem großen Fußabdruck werden hohe CO2- Emissionen verursacht; ein kleiner Fußabdruck hingegen steht für Klimafreundlichkeit.
Den CO2- Fußabdruck kann man mit CO2-Rechnern ermitteln. Es handelt es sich um einen auf die Dimension CO2 reduzierten Ansatz der Ökobilanzierung.  Bei Privatpersonen gehen Stromverbrauch, Heizbedarf, Konsumverhalten, Essgewohnheiten und Transport in die Berechnung ein.
Eine international verbreitete Methode zur Bestimmung des Fußabdrucks von Unternehmen, auch  Corporate Carbon Footprint, ist das Greenhouse Gas Protocol. Es gliedert sich in drei sogenannte Scopes, sprich Geltungsbereiche.
Scope 1: alle Emissionen, die direkt vom Unternehmen verursacht werden bzw. kontrolliert werden können, z.B. durch Verbrennung fossiler Brennstoffe oder durch den Betrieb eines eigenen Fuhrparks.
Scope 2: alle Emissionen, die im Zuge der Energiebereitstellung für ein Unternehmen anfallen, z.B. durch die Bereitstellung von Strom oder Fernwärme.
Scope 3: alle Emissionen, die durch die Aktivitäten eines Unternehmens verursacht werden, aber an anderer Stelle entstehen. Dazu zählen z.B. Emissionen entlang der Lieferkette oder durch den Gebrauch von Produkten.
Das Ziel dieser Einteilung ist es, die direkten und indirekten Emissionsquellen zu identifizieren und abzugrenzen, eine erhöhte Transparenz zu schaffen und die Methode für viele Anwender mit unterschiedlichen Voraussetzungen nutzbar zu machen.
Für die Berechnung des Fußabdrucks von Produkten werden internationale Normen entwickelt. Dabei wird der gesamten Lebenszyklus eines Produkts in einer definierten Anwendung und bezogen auf eine definierte Nutzeinheit bilanziert.
Im Netz lassen sich eine Vielzahl von CO2-Rechnern finden (Beispiele):
uba.klima-aktiv.de/
http://www.wwf.de/aktiv-werden/tipps-fuer-den-alltag/energie-spartipps/co2-rechner
http://www.lfu.bayern.de/energie/co2_rechner/index.htm
http://www.dekra-online.de/co2/co2_rechner.html


Emissionshandel
Der Emissionshandel wurde 1997 im Kyoto-Protokoll als Werkzeug der internationalen Klimapolitik festgeschrieben. Ziel ist es, den Ausstoß klimaschädlicher Gase auf marktwirtschaftlicher Basis zu reduzieren. Durch politisch festgelegte Höchstgrenzen erhalten Treibhausgas-Emissionen einen Preis, der sich am Markt bildet. Der Emissionshandel soll so Impulse für Investitionen in klimaschonende Technologien setzen.
Man unterscheidet den verpflichtenden und den freiwilligen Emissionshandel. In Europa werden durch eine Reihe gesetzlicher Vorgaben, bestimmte Anlagen, die große Mengen CO2 freisetzen verpflichtet, sich am Emissionshandel zu beteiligen. Zu diesen Anlagen zählen beispielsweise große Feuerungsanlagen, Flughäfen oder energieintensive Produktionsprozesse. Dabei werden die kostenfrei zugeteilten Emissionsmengen periodisch reduziert. Unternehmen können bei Überschreitung ihrer zugeteilten Emissionsmengen entweder in emissionsreduzierende Maßnahmen investieren, oder CO2-Kontingente an der Börse kaufen. Diese Kontingente stammen von anderen Unternehmen, die ihre nicht in Anspruch genommenen Emissionsmengen verkaufen.
Viele Unternehmen möchten aber auch freiwillig in Klimaschutzprojekte investieren, um einzelne Aktivitäten klimaneutral anbieten zu können. Diese Projekte werden in der Regel nicht an der Börse gehandelt, sondern von Dienstleistern angeboten. Unabhängige Institutionen prüfen Nutzen und Qualität der Projekte und zertifizieren diese. Die Zertifizierung garantiert, dass die Zertifikate tatsächlich aus wirksamen Klimaschutzprojekten stammen und ein Projekt nur deshalb umgesetzt wird, weil es die zusätzliche Finanzierung durch den Kompensationsmechanismus erhält. Außerdem wird sichergestellt, dass die Emissionsminderung dauerhaft besteht, Zertifikate nicht mehrfach verkauft und nach dem Erwerb dauerhaft stillgelegt werden. Beispiele für Projekte sind Wind- und Wasserkraftanlagen, Biomassekraftwerke oder Waldschutzprojekte.
Weitergehende Informationen finden sich unter: www.dehst.de/DE/Emissionshandel/Grundlagen/grundlagen_node.html


Energieeffizienz
Ein Vorgang oder Produkt ist energieeffizient, wenn ein bestimmter Nutzen mit minimalem Energieaufwand erreicht wird.
Deutschland strebt bis zum Jahr 2020 eine Verdopplung der gesamtwirtschaftlichen Energieproduktivität gegenüber dem Jahr 1990 an. Als Folge davon erwartet man auch eine Reduzierung des Energieverbrauchs. Die Bedeutung der Energieeffizienz wird durch eine Reihe gesetzlicher Vorgaben zur Energieeffizienz in Gebäuden und bei Produkten (Elektromotoren, Pumpen, Wäschetrockner etc.) verdeutlicht. Im Juni 2014 hat die Bundesregierung den 3. Nationalen Energieeffizienz-Aktionsplan (NEEAP) verabschiedet und an die Europäische Kommission übermittelt. Er beschreibt die wesentlichen, bereits existierenden Instrumente und Maßnahmen, um die Energieeffizienz in Deutschland zu erhöhen und Energie einzusparen.
Weitergehende Informationen finden sich unter:
www.bafa.de/bafa/de/energie/energieeffizienz/
www.stromeffizienz.de

Klimaneutralität
Anders als lokale Umweltverschmutzungen wie Mineralöl im Boden oder Schwermetalle in Flüssen, wirken Klimagase global. Deshalb können CO2-Emissionen, die z.B. in Industrieländern entstehen durch Klimaschutzprojekte in Schwellenländern mit hohem CO2-Einsparungspotential kompensiert werden. Der eigene CO2-Fußabdruck wird zwar nicht verringert, doch es werden an einem anderen Ort der Welt Treibhausgase reduziert.
Üblich sind die drei Schritte zur Klimaneutralität:
1. Analyse der CO2- oder CO2e-Quellen
2. Ausschöpfung aller wirtschaftlich sinnvollen Minderungsmaßnahmen
3. Ausgleich der unvermeidbaren Emissionen durch den Ankauf von Zertifikaten aus Klimaschutzprojekten
Beispiele für Klimaneutralität sind klimaneutrale produzierte Drucksachen, klimaneutrale Mobilität, klimaneutrale Events, klimaneutrale Übernachtung oder klimaneutrale Produkte.
Dienstleister zur Klimaneutralität sind unter Anderen:
www.atmosfair.de
www.natureoffice.de
www.climatepartner.de


Treibhausgase, Klimagase
Mit dem Kyoto-Protokoll hat die internationale Staatengemeinschaft 1997 erstmals eine absolute und rechtlich bindende Begrenzung des  Ausstoßes von Treibhausgasen in einem völkerrechtlichen Vertrag verankert. Die reglementierten Treibhausgase sind: Kohlendioxid (CO2), Methan (CH4), Distickstoffoxid (N2O), Halogenierte Fluorkohlenwasserstoffe (H-FKW), Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) und Schwefelhexafluorid (SF6).
Kohlendioxid (CO2) macht den Großteil des vom Menschen zusätzlich verursachten Treibhauseffektes aus. Es entsteht unter anderem bei der Verbrennung fossiler Energieträger (Kohle, Erdöl, Erdgas).  Methan entsteht unter Anderem bei der Viehzucht von Wiederkäuern, in Mülldeponien und bei der Erdgasgewinnung. Lachgas wird neben natürlichen Quellen bei der Verbrennung von Kohle und durch Düngemittel freigesetzt. Fluorhaltige Treibhausgase (H-FKKW, FKW und SF6) kommen in der Natur nicht vor. Sie werden in Klimaanlagen und Dämmstoffen, als Treibgas, Löschmittel oder Bestandteil von Schallschutzscheiben eingesetzt.
Weitergehende Informationen finden sich unter:
www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimaschutz-energiepolitik-in-deutschland/treibhausgas-emissionen/die-treibhausgase
 

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